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Studenten stellen die Weichen

Die Elektrotechnik-Studenten Philipp Uhlig (vorn) und Thomas Ermer simmulieren das Umstellen einer Weiche. Foto: Thomas Eichler

Zittau. Philipp Uhlig und Thomas Ermer drücken den Hebel nach unten, um die Weiche umzustellen. Mit der Gruppe Fahrgäste, die draußen auf dem Gleis auf den Zug wartet, hat dies nichts zu tun. Alles, was die beiden Elektrotechnik-Studenten hier tun, ist reine Simulation. Der Bahnhof Zittau-Süd ist seit 2014 Schritt für Schritt zu einem Lehrstellwerk für die Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz umgebaut worden. Die Anlage soll wieder in den Zustand von 1982 versetzt werden. So auch der mechanische Weichenantrieb. Dieser wurde nun wieder hergestellt.

Patrick Hornung, Lehrbeauftragter der Hochschule für eisenbahnspezifische Leit- und Sicherungstechnik, nennt es einen wichtigen Meilenstein. Die Elemente der Außenanlage, dazu gehören neben dem Weichenantrieb auch das Form-Hauptsignal A und das Licht-Hauptsignal F, seien nun alle von der Hebelbank im Lehrstellwerk aus bedienbar. Vor zweieinhalb Jahren war der Weichenantrieb zunächst im Gleis 4 direkt hinter dem Spannwerk, weit entfernt von der eigentlichen Weiche, eingebaut worden. „Für die kurzfristige Nutzung als Lehranlage war der Einbau an dieser Stelle ohne große Leitungswege zunächst zweckmäßig“, erklärt Hornung. Um die Anlage den Planunterlagen und der Realität noch näher anzugleichen, ist der Weichenantrieb jetzt auf Höhe der Weiche 14 versetzt worden. Damit verbunden war die zusätzliche Herstellung von etwa 100 Meter Doppeldrahtzugleitung.

Im Oktober hatte der Umbau begonnen, nun ist er abgeschlossen. Bereits im Frühjahr wurde die Leitung unter der Max-Müller-Straße verlegt. Das sei ein eigenes Projekt gewesen, sagt Elektrotechnik-Student Adrian Fischer, der sich in seiner Praxisarbeit mit dem Lehrstellwerk beschäftigt hat. Die Arbeiten an der Außenanlage sind jetzt weitestgehend abgeschossen, erklärt Fischer. Innen fehlen noch einige elektrische Verbindungen. Dann ist alles komplett und die Studenten können die Komponenten der Leit- und Sicherungstechnik erlernen, ohne den Zugverkehr der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft in die Quere zu kommen. Seit dem 5. Dezember wird die weiterentwickelte Anlage so bereits wieder für Lehrzwecke verwendet. (jl)

Quelle: sz-online.de